PR-Kampagne verärgert Japaner
Das Onlineportal unseenjapan.com berichtet aktuell über eine umstrittene PR-Kampagne des japanischen Strumpfhosenherstellers Atsugi. Der hatte zum Start der „Love Tights“-Kampagne Künstler gebeten, Frauen in Strumpfhosen zu zeichnen. In Japan, dem Land der Mangas und Animes, ist dieses Thema nicht ungewöhnlich. So hat sich etwa der Illustrator Yumo auf das Zeichnen sehr junger Mädchen in Strumpfhosen spezialisiert. Böse reagierten allerdings viele Menschen, weil Atsugi aus den Einsendungen vor allem Motive Junger Frauen und Mädchen in „eindeutig sexualisierten Posen“ ausgewählt und auf seinem Twitter-Account veröffentlicht hatte. Das fanden selbsternannte Sittenwächter ebenso uncool wie viele Frauen.
Fetischgemeinde
Sie warfen dem Unternehmen vor, sich offensichtlich bei der Zielgruppe für seine Strumpfhosen geirrt zu haben, würden die Bilder doch eher einer Fetischgemeinde als normalen Kunden gerecht. Ein Benutzer fragte beispielsweise, warum die Illustrationen alle junge Frauen zeighten, wenn Frauen aller Größen und Altersgruppen Strumpfhosen trügen: „Ich denke, es wäre schön gewesen, eine Illustration einer Frau in den Fünfzigern zu haben, die ein schönes Outfit trägt.“
Atsugi reagierte auf die Kritik, löschte die Tweets und Retweets, stoppte die Kampagne und veröffentlichte am eine offizielle Entschuldigung. Darin erklärte man, man habe mit der Kampagne die Schönheit aller Frauen feiern wollen. Das Unternehmen verwies auf einen Mangel an „moralischem Bewusstsein“ und bedauerte, das Vertrauen seiner Kunden verletzt zu haben.