
Zwei Beispiele für Männerstrumpfhosen: links ein Modell mit offener Penishälle, rechts eine Herrenstrumpfhose mit einem speziell geformtemn Zwickel.
Obwohl Männerstrumpfhosen schon vor einigen Jahren Einzug in die (englischsprachige) Wikipedia gefunden haben, wird das Thema Strumpfhosen für Männer immer noch kontrovers diskutiert. Geht es um Männer, die nicht nur Strumpfhosen an Frauen mögen, sondern diese auch selbst gern anziehen, wird jede Diskussion über dieses Thema vor allem durch Prüderie und Vorurteile geprägt. Beides sollte man im zweiten Jahrtausend nach der Zeitenwende nicht mehr für möglich halten. Dennoch gibt es sie. Auffallend oft in Onlineforen. Kaum ein Thread zu diesem Thema, in denen Strumpfhosenträgern nicht Homosexualität unterstellt wird. Obwohl es keinerlei Beweis für die Behauptung gibt, dass Homosexuelle eher dazu neigen, Strumpfhosen zu tragen als hetero- oder bisexuelle Männer. Ganz abgesehen davon, dass Homosexualität auch kein Makel wäre – der aber in der Regel mit dieser Behauptung verbunden wird. Ebenso häufig taucht das Wort Fetischismus auf. Auch dies wäre nicht zu kritisieren, wäre damit eine sexuelle Präferenz gemeint, die gleichberechtigt neben anderen steht. Doch auch hier steht das Beleidigen im Vordergrund. Denn es geht nicht einfach nur um das erotische Erleben desjenigen, der Strumpfhosen mag. Vielmehr wird ein behandlungsbedürftiges Verhalten unterstellt. Die Unfähigkeit, ohne eben diesen Fetisch Sexualität leben zu können. Würde irgendjemand auf die Idee kommen, bei einem transparenten BH oder einem weit ausgeschnittenen, das Dekolleté betonenden T-Shirt von einem Fetisch zu sprechen, wenn der Partner das erotisch findet? Wohl kaum. Andererseits: Natürlich können Feinstrumpfhosen auch Fetische sein. Sie müssen es aber nicht.