Kuriose Strumpfhose mit drei Beinen

Kuriose Strumpfhose mit drei Beinen

Diese kuriose Strumpfhose mit drei Beinen wurde 1972 zum Patent angemeldet.

Das Deutsche Patent- und Markenamt in München hat am 1. Oktober sein 70-jähriges Bestehen gefeiert. In diesen sieben Jahrzehnten mussten sich die Mitarbeiter mit vielen nützlichen Erfindungen, aber auch mit allerlei Skurillem beschäftigen. Eine der eher absurden Ideen ist eine kuriose Strumpfhose mit drei Beinen – oder gar vier. Angemeldet wurde die Erfindung am 4. Juli 1972 als „Kleidungsstück mit eingearbeiteten Körper*- und Beinteilen“. Bei näherem Betrachten entpuppt sich der Gedanke hinter dem Produkt theoretisch als gar nicht so dumm: Verkürzt gesagt sollte das dritte (oder auch vierte) Beinteil als Ersatz dienen, falls eines der beiden zuerst benutzten durch eine Laufmasche oder ein Loch unbrauchbar geworden wäre. Auf diese Weise würde sich die Lebensdauer der Strumpfhose verdoppeln bzw. verdreifachen.

Bis es gebraucht würde, sollte das zusätzliche Beinteil im Höschen untergebracht werden. In der Patentanmeldung heißt es dazu: „Zur Vorbereitung des Kleidungsstücks wählt die Trägerin zwei Beinteile aus und zieht das Kleidungsstück an. Dann nimmt sie jedes zusätzliche Beinteil, in dem sie ihre Hand an der Innenseite des Körperteils in das Beinteil einführt und in das Körperteil nach oben und innen hochzieht. Das nach innen gezogene Beinteil wird dann flach zwischen den beiden angezogenen Beinteilen angeordnet. Dabei liegt das nach innen gezogene Beinteil des Kleidungsstücks zwischen den Beinen der Trägerin nach oben bis zur Taille. Wenn drei Beinteile vorgesehen sind, dann liegt das zusätzliche Beinteil rückwärts vom Kleidungsstück und erstreckt sich zwischen den Beinen nach oben um den Unterleib der Trägerin“.

Da die Produktionskosten der Erfindung im Vergleich zur Nutzungsdauer niedriger seien, könne die Trägerin Geld sparen. Das leuchtet ein, muss man doch in der Regel nach der Beschädigung einer Feinstrumpfhose das komplette Kleidungsstück entsorgen, also auch das noch intakte Beinteil und das Höschen – falls kein anderer Verwendungszweck gefunden wird.

Offensichtlich hat sich das Kleidungsstück nicht in der Praxis durchgesetzt. Über den Grund darf man spekulieren. Vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadebatte stellt sich allerdings die Frage, ob eine solche Idee nicht wieder aufgegriffen werden kann. Immerhin lassen sich damit Ressourcen sparen; auch wenn die Handhabung umständlich erscheinen mag.

* (mit Körperteil ist das Höschen gemeint, d. Verf.)

 


 

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