Können „geniale Tricks“ Laufmaschen verhindern?

Geniale Tricks gegen Laufmaschen

Strumpfhosen von Bataillon Belette sind sehr widerstandsfähig gegen Laufmaschen und andere Arten von Beschädigung. | © Pressefoto Bataillon Belette

„Laufmaschen verhindern: Diese Tricks sind genial“ überschreibt Christina Cascino einen Beitrag auf gofeminin.de. Es ist schön, dass sich eine junge Autorin immer wieder dem Thema Strumpfhosen widmet – sind diese Kleidungsstücke doch in Modemagazinen und -portalen eher verpönt. Schön auch, dass Cascino das Wort „Tricks“ benutzt, und daraus nicht „Life Hacks“ macht, so wie viele ihrer ach so coolen Kolleginnen. Journalistisch weniger schön, dass sie ihre eigenen Hinweise als genial bezeichnet – vor allem weil es sich tatsächlich um Banalitäten handelt. Zum Beispiel der Hinweis, „die richtige Größe kaufen“. Ja, sollte man in der Tat machen. Wie bei allen anderen Kleidungsstücken auch. Bei Strumpfhosen kann man sich allerdings grundsätzlich fragen, ob nicht die nächst größere Größe eine bessere Wahl darstellt als die nach den theoretischen Größenangaben der Hersteller richtige. Cascinos in der Wissenschaft umstrittener Tipp, Strumpfhosen vor dem ersten Tragen einzufrieren, wird zudem unfreiwillig komisch, wenn die Autorin den Lesern zusätzlich rät, die Strumpfhose nach dem Einfrieren kurz ruhen zu lassen, „dann ist sie auch nicht mehr so kalt“. Wer hätte das vermutet?

Was bei den „genialen Tricks“ fehlt, ist der Hinweis „Wer billig kauft, kauft doppelt“. Also lieber mehr Geld für eine Markenstrumpfhose aus italienischer Produktion ausgeben als für Chinaware vom Grabbeltisch im Supermarkt. Auch ein Blick auf das verwendete Material lohnt sich. Je höher der Elastan-Anteil, desto flexibler ist die Strumpfhose. Oder umgekehrt: Desto weniger Spannung entsteht beim Hochziehen – besonders dann, wenn man eine Größe über „richtig“ wählt. Für Menschen, die oft Strumpfhosen tragen, ist es damit schlicht eine betriebswirtschaftliche Rechnung, ob sie häufig in Billigprodukte oder einmal in eine teure Strumpfhose investieren.

Laufmaschen-Stopp

Damit komme ich zu einem weiteren Punkt in Cascinos „genialen Tricks“. Sie erwähnt Strumpfhosen mit Laufmaschen-Stopp. Das klingt gut, aber Laufmaschen-Stopp hat zwei Bedeutungen: Zum einen kann es heißen, dass ein Loch statt einer Laufmasche entsteht. Da mag jeder für sich selbst entscheiden, was ihm besser gefällt bzw. unangenehmer ist. Zum anderen kann es „unkapputbar“ bedeuten. Solche Strumpfhosen sind zwar nicht absolut resistent gegen Beschädigungen, aber dennoch aufgrund der verwendeten Materialien enorm robust. Erwähnenswert sind hier beispielsweise die Strumpfhosen von Bataillon Belette (die auf gofeminin.de genannt werden), aber auch Produkte des britischen Herstellers Hedoïne oder des kanadischen Produzenten Sheertex. Der Luxus von Laufmaschenfreiheit hat allerdings seinen Preis: Für Bataillon Belette sollte man 20 € pro Stück kalkulieren, bei Hedoïne liegt der Einstiegspreis derzeit bei rund 34 €, und Sheertex-Strumpfhosen können bis zu zirka 88 € kosten. Wenn die Strumpfhosen online im Ausland gekauft werden, kommen unter Umständen noch Verpackungs- und Versandkosten sowei Einfuhrumsatzsteuer hinzu.

Sheertex garantiert für den recht hohen Preis eine Haltbarkeit von mindestens 50 Wasch-/Tragezyklen. Wie geschrieben: Es ist eine betriebswirtschaftliche Rechnung, ob und wann sich ein hoher Preis für eine Feinstrumpfhose amortisiert.

 


 

Hier gibt es den autobiografischen Roman „40 DEN | Erlebnisse eines Strumpfhosenfans“ (ca. 400 Seiten A5, 14,90 €) von Marten de Trieste zu kaufen.

 

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