Zahl der Hooters Filialen nimmt weltweit ab
Die glänzende, hautfarbene Feinstrumpfhose, orangefarbene Shorts, weiße Tanktops mit dem Hooters Logo und der aufgedruckten Eule und möglichst offenherzig zur Schau gestellte Brüste sind die Erkennungszeichen der Bedienungen in den Filialen der Restaurantkette Hooters. Nicht zuletzt deshalb wurde das „Restaurant“ sehr schnell von den Kunden zu einem „Breastaurant“ umgetauft. An Outfit und Auftreten der Mitarbeiterinnen hat sich seit der Eröffnung der ersten Burger- und Chicken-Wings-Bar im Jahr 1983 nichts geändert. Auch die jahrzehntelangen Emanzipationsbestrebungen der Frauen und die aktuelle Metoo-Debatte konnten diesem Konzept nichts anhaben. Dennoch schwächelt die Hooters-Kette: So mussten nach Meldungen US-amerikanischer Medien in den vergangenen Jahren nahezu zehn Prozent der Hooters-Filialen weltweit schließen. Einige Wirtschaftsexperten führten dies darauf zurück, dass die betont auf sexuelle Reize angelegte Uniform nicht mehr zeitgemäß sei. „Millennials suchen heute nicht mehr so häufig nach Brüsten“, hieß es mit dem zusätzlichen Verweis auf eine Besucheranalyse des Online-Pornoportals Pornhub. Andere Experten meinten dagegen, dass weibliche Brüste nach wie vor eine hohe Wertschätzung erführen, dass aber das gesamte Konzept des Unternehmens veraltet sei. Eine dritte Expertengruppe schließlich führte den Rückgang der Gästezahlen und die dadurch verursachten Filialschließungen darauf zurück, dass hautfarbene Feinstrumpfhosen in den vergangenen Jahren vielfach zu einem No-Go erklärt worden seien. Man darf gespannt sein, wie die Unternehmensleitung auf die sich abzeichnende Krise reagiert. Eine der Lösungen könnte eine ästethische Überarbeitung des Uniformkonzepts ein. Sollte dies der Fall sein, bleibt zu hoffen, dass die glänzenden, hautfarbenen Feinstrumpfhosen davon nicht betroffen sind.