Merkwürdiger Strumpfhosentest

Symbolbild mit verschiedenen Strumpfhosen

Feinstrumpfhosen eignen sich immer wieder hervorragend als Testobjekte – und als Leseanreiz.

Die Stiftung Warentest berichtet online über einen Strumpfhosentest ihres schweizerischen Partnermagazins K-Tipp. Dabei fallen einige Merkwürdigkeiten auf, die nachdenklich machen. Die jedoch die Kritik unterstreichen, die häufig an den Testmethoden geübt wird. So wurden beispielsweise zwölf Strumpfhosenmodelle unterschiedlicher Preisklassen getestet. Am oberen Ende der Preisskala finden sich Produkte, die fast 30 € pro Stück kaufen. Unten findet sich ein Viererpack für sechs Euro (also 1,5 € pro Stück). Warum macht man das? Sollte man nicht Waren aus identischen Preisgruppen wählen? Und das unabhängig davon, dass die niedrigpreisigen Strumpfhosen gar nicht so schlecht abschnitten. In jedem der genannten Preisgruppen gibt es genug Alternativen.

 

Merkwürdige Testkriterien

 

 

Zweitens spielt im Rahmen des Tests das Thema Laufmaschen bei Strumpfhosen eine wichtige Rolle. Das ist zugegebenermaßen grundsätzlich ein großes Problem bei Feinstrumpfhosen. Dennoch frage ich mich, warum prüfen die Tester dann nicht auch solche Modelle, die als laufmaschenfrei (oder ähnlich) bezeichnet werden. Diese Strumpfhosen werden von immer mehr Herstellern angeboten – unter anderem, weil haltbarere Strumpfhosen nachhaltiger sind. Ein Aspekt, der erschreckenderweise in dem Test überhaupt keine Rolle zu spielen scheint.

 

Schließlich heißt es in dem Beitrag: „Eine Feinstrumpfhose muss optimal sitzen, eng anliegen, aber die Trägerin nicht einzwängen. Ob das gelingt, prüften drei Teste­rinnen mit den Größen 36 und 42.“ Abgesehen von der merkwürdigen Grammatik wundert es mich, dass drei Testerinnen zwei Größen haben? Da darf die Frage nach der Repräsentativität gestellt werden. Zumal es sich um Durchschnittsgrößen handelt, ein Kriterium wie Passform aber sicherlich an Extremgrößen viel besser beurteilt werden könnte.

 

Abgesehen davon ist ein Begriff wie „optimal sitzen“ meiner Ansicht nach subjektiv. Haben die genannten Testerinnen Normgrößen? Gibt es die überhaupt? Menschen unterscheiden sich individuell. Sie haben längere oder kürzere Beine und Oberkörper, sie haben einen flachen Bauch oder einen Bauchansatz, sie haben dickere oder dünnere Waden, eine mehr oder weniger ausgeprägte Oberschenkelmuskulatur etc. Wie soll so ein objektives Testergebnis für Strumpfhosen zustande kommen?

 

Positiv zugute halten kann man dem Beitrag oder Test nur, dass nicht, wie in ähnlichen Beiträgen in Modezeitschriften, erwähnte Strumpfhosen direkt mit Kaufangeboten verknüpft werden.

 


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