Peinliche Rezension IN „CHIP“
Von einem eher renommierten Medium wie „CHIP“ sollte man einen gewissen Grad an Seriosität und Qualität erwarten können. Selbst dann, wenn es um einen mittelbar oder unmittelbar bezahlten und mit sogenannten Affiliate-Links gespickten PR-Beitrag handelt, der den Kauf eines Produktes unterstützen soll. Der Beitrag „Schluss mit Laufmaschen: Die besten Strumpfhosen“, jüngst online auf chip.de veröffentlicht, erfüllt keinen der beiden Merkmale. Abgesehen von Grammatik- und Zeichensetzungsfehlern, die zu vermeiden das Handwerk eines Journalisten sein sollte, geht der Beitrag mit keinem Wort auf die technischen Gründe ein, warum die präsentierten Strumpfhosen laufmschenfrei sein sollten.
Moderne Produktionsverfahren
Dies könnte beispielswiese in besonderen Produktionsverfahren, in der Strickmethode, in der Auswahl der Materialien oder in einer Kombination dieser Merkmale liegen. In den vergangenen Jahren hat sich mindestens eine Handvoll Hersteller auf dem Markt etabliert, die exakt mit diesen Kriterien punkten. Darunter etwa der deutsche Hersteller Bataillon Belette oder Sheertex Sheers aus Kanada. Keiner von denen ist in der sehr kurzen Empfehlungsliste zu finden. Stattdessen Falke, Wolford und eine über Amazon vertriebene, vermutlich chinesische Marke namens CozyWow.
Vielmehr stützt man sich bei der Meinungsbildung auf „Testberichte anderer Publikationen sowie die beliebtesten Angebote (Bestseller) und Kundenmeinungen bei Onlinehändlern“. Unwissenschaftlicher und unseriöser geht es kaum. Zumal demjenigen, der sich die Mühe macht, diese Kundenrezensionen zu lesen, auffallen wird, dass Themen wie Reißfestigkeit und Laufmaschensicherheit bei den Kunden eine höchstens untergeordnete Rolle spielen. Außerdem, was soll man davon halten, wenn in der weiteren Beschreibung der angewandten Methodik zu lesen ist: „Wir haben eine Auswahl an … Geräten ausgewählt“. CHIP Redakteure betrachten Strumpfhosen als Geräte? Wenigstens das wäre eine interessante Neuigkeit. Aber es scheint eher so, als habe man sich nciht die Mühe gemacht, den Standardtext auf Stimmigkeit hin zu überprüfen. Peinlich, peinlich.