Mann in Strumpfhosen porträtiert

Screenshot zentralplus.ch

zentralplus.ch berichtet über einen 61-jährigen Luzerner, der gern Strumpfhosen in der Öffentlichkeit trägt.

zentralplus.ch, die News- und Community-Plattform für Luzern und Zug (Schweiz), berichtet in dem aktuellen Beitrag „Früher war es ein Privileg für Männer, Bein zu zeigen“ über einen 61-jährigen Mann, der seit einigen Jahren Strumpfhosen und Röcke in der Öffentlichkeit trägt. In ihrem ausführlichen Porträt schreibt Autorin Caroline Mohnke unter anderem, dass Johann in diesen ersten Frühlingstagen „verblüffte, verdutzte, entgeisterte, bewundernde, erstaunte“ Blicke auf sich zieht, wenn er in Rock und Strumpfhose duch Luzern spaziert. Weiter berichtet sie, wie Strumpfhosen Teil des Lebens des Protagonisten geworden sind. Johann kam, wie wohl die meisten Männer, die als Erwachsene Strumpfhosen tragen, bereits in seiner Jugend in persönlichen Kontakt mit diesen Kleidungsstücken.

 

Männer dürfen Strumpfhosen tragen

 

Darüber hinaus gibt es auch Anmerkungen zur historischen Entwicklung von Strumpfhosen in der Mode. So nett dieser Ausflug in die Geschichte auch ist, so überflüssig ist er. Immer wieder wird dieser Querverweis benutzt, um es irgendwie zu rechtfertigen, dass Männer Strumpfhosen tragen. Dazu bedarf es aber keiner historisch gewachsenen Begründung, zumal die früheren Beinkleider nichts, aber auch gar nichts, mit den aktuellen Strumpfhosen gemein haben. Es muss reichen, wenn ein Mann sich im Jahr 2021 dazu entscheidet, Strumpfhosen zu tragen. Das ist so zu akzeptieren. Punkt.

 

Es ist natürlich erfreulich, dass zentralplus.ch das Thema „Ein Mann trägt eine Strumpfhose“ überhaupt aufgreift. Jeder seriöse Bericht zu diesem Thema kann dazu beitragen, die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen. Insbesondere in einer Zeit, in der Themen wie Frauenquoten und Gendern die öffentlichen Diskussionen bestimmen; man also durchaus bereit ist, althergebrachtes Gedankengut zum Rollenverständnis der Geschlechter zu hinterfragen.

 

Auf der anderen Seite zeigt das Aufgreifen des Themas, dass auch das Medium es nicht für normal hält, dass ein Mann Strumpfhosen (und Röcke) trägt. Liegt also nicht gerade in dem Versuch, Toleranz zu zeigen (oder zu wecken) ein gehöriges Maß an Intoleranz? Denn wäre es „normal“, fände es keinen Platz in einem Medium.

 

Ein Mann, der Strumpfhosen trägt, hat auch Einzug in das Buch „Voll neben dem Gleis | Borderline-Roman“ von Marten de Trieste. gehalten. Dort gesteht die männliche Hauptperson der jungen Frau, mit der er eine Affäre begonnen hat, dass er nicht nur Strumpfhosen an ihr mag, sondern auch selbst welche trägt.

 

 


 

Hier gibt es den autobiografischen Roman „40 DEN | Erlebnisse eines Strumpfhosenfans“ (ca. 400 Seiten A5, 14,90 €) von Marten de Trieste zu kaufen.

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