Der ewige Kampf mit der Kolumne
Wenn Kolumnisten kein wirklich spannendes Thema einfällt, greifen sie gern auf Strumpfhosen zurück. In der Regel mit einem Beitrag, der gegen das Tragen derselben argumentiert. Dass bei einigen Schreibern der Schuss dabei gewaltig nach hinten losgehen kann, hat vor einigen Tagen Katharina Reméndyi mit „Der ewige Kampf mit der Strumpfhose“ in wienerin.at bewiesen. Ihr Text liest sich nach dem Motto „Wenn ich gegen eine Wand laufe, habe ich immer Schmerzen. Aber ich mache es trotzdem.“
Hier zwei Zitate, die die Qualität der Kolumne verdeutlichen: [Strumpfhosen] „haben die Angewohnheit, sich von der Taille abwärts langsam einzurollen und eine Art Wurst zu bilden, die spätestens zu Mittag quer über dem Hintern liegt“ und „es ist der Zwickel, der sich langsam, aber sicher in Richtung Knie bewegt.“ Die Ursache glaubt Reméndyi in ihrer Körpergröße entdeckt zu haben, sie sei nämlich „recht groß“ – was immer das auch bedeuten mag. Hand aufs Herz: Ich kenne viele Frauen, auch solche, die mit fast 1,90 m Körperlänge als wirklich groß zu bezeichnen sind, aber von diesen Problemen habe ich noch nie gehört. Obwohl ich oft genug über das Tragen von Strumpfhosen mit Frauen und Männern rede. Meiner Ansicht nach liegen die Probleme der Dame einzig und allein in ihrer Unfähigkeit, sich das richtige Strumpfhosenmodell zu kaufen.
Immerhin gibt es Anbieter genug, die Strumpfhosen mit hohem oder nicht rollendem Bund (zum Beispiel Wade+Belle oder Heist Studios) und langen Beinen anbieten. Alternativ gibt es Modelle in Einheitsgröße, die aufgrund ihrer Dehnbarkeit in der Regel Menschen bis zu 1,85/1,90 m problemlos passen. Man sollte sich halt nur die Mühe machen, das passende Produkt zu suchen. Ist vielleicht etwas anstrengender als nur zu meckern, lohnt sich dann aber letztlich doch. Witziges Detail am Rande: Direkt unter der Kolumne hat wienerin.at einen Shopping-Guide mit dem Titel „Die richtige Strumpfhose“ platziert. Erwähnenswert auch: Mein Kommentar, der inhaltlich diesem Text ähnelt, wurde nicht veröffentlicht. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.